Gestern Abend im Restaurant Dinges in Wertheim Der Abend in dem geschmackvoll eingerichtetem Restaurant begann mit einem frischen und fruchtigen Sylvaner 2017 von Norbert Spielmanns Weingut Alte Grafschaft. Hell sonnengelb im Glas, Aromen von Grapefruit und Kräutern, frische Säure, dabei schön mineralisch, ein gelungener Einstieg. Der nun folgende 2016er Gavi war ungewöhnlich, goldgelb, viele intensive Kräuternoten, Röstaromen, durchaus komplex, nicht extrem lang, aber ein Erlebnis! Zu dem frischen Fenchelsalat mit Mozarella bildete er ein harmonisches Duo. Zum hervorragenden Waller im Merrettichsud wurde der sehr gut passende Schlör Weißburgunder 2017 serviert, grasige und grüne Obstaromen, präsente Säure, schöne Länge. Die perfekt gebratene Entenleber mit Himbeeren ergänzten wir mit der 2003er Riesling Spätlese von Schloss Proschwitz. Satt goldgelb mit leichten Alterungstönen, vollmundig und komplex, dabei harmonisch. Trotz des Dekantierens zeigte Uwe Schiefers Reihburg 2002, dass noch jede Menge Reifepotential in ihm steckt. Dunkel Kirschrot, komplex bereits in der Aromatik, dunkle Schokolade, schwarze Beeren, sehr langes Finish, ein großartiger Wein. Genial zubereitete Schweinebäckchen mit weißen Bohnen bildeten eine tolle Basis für den Chanson Pére et Fils GevreY-Chambertin 1983, typische helle und klare Burgunderfarbe ohne jegliche Alterungskennzeichen. Tatsächlich noch Kirscharomen, etwas Leder, rund und voll am Gaumen, unglaublich jugendlich, fantastisch. Abschließend würde es richtig spannend: Giacomo Montresor Rustego 1959, ein 59-jähriger Ripasso, tief dunkel kirschrot, Aromen von dunklen Beeren, Erde und Trüffeln, kaum Alterungsanzeichen, fantastisch komplex am Gaumen, nie alt wirkend, aber mit einer unglaublichen Länge, für mich die Überraschung des Abends.