Douglas Adams hatte Wissenlücken - er kannte das da hoam nicht ....
"Die Geschichte jeder bedeutenderen galaktischen Zivilisation macht drei klar und deutlich voneinander getrennte Phasen durch - das bare Überleben, die Wissensgier und die letzte Verfeinerung, allgemein auch als Wie-, Warum- und Wo-Phasen bekannt.
Die erste Phase zum Beispiel ist durch die Frage gekennzeichnet: Wie kriegen wir was zu essen?, die zweite durch die Frage: Warum essen wir?, und die dritte durch die Frage: Wo kriegen wir die besten Wiener Schnitzel?"
"Aufgwärmt is nua a Gulasch guat."
Sagen Sie, sind Sie eigentlich kulinarisch auch so genervt von dem albernen Gewese um „Manufakturen“ und ebenso von den lärmenden Hipstern (sprich denen, die ihre (meist) ungelernten Hände mit schwarzem PVC behandschuhten – aus hygienischen Gründen – also aus den gleichen Beweggründen der der Fetischszene, die seit 50 Shades of Grey endlich salonfähig wurde)?
Zugegeben in den lukullischen Augen meiner vegetarischen Tochter bin ich ein Anachronist, weil ich mich oftmals nach dem Geschmack meiner Heimat sehne. Es ist dem Alter geschuldet, denn sie wird 16, und kennt nicht mehr die Zeiten in denen Kochrezepte auf eine DIN A5 Seite passten, Mütter als die besten Köche der Welt galten und die Definition von Hausmannkost lautete: deftige, nahrhafte und aus regionalen Zutaten traditionell zubereitete Speisen.
Meine Tochter kennt nur die Gegenwart: Zeiten in denen Männer mit Dutt vegane Vollkornpizzen in ihren industriell-schick-anmutenden-Pop-Up-Places backen. In diesen Zeiten bin ich gern ein Anachronist. Ich bin kein Fusion-Crossover-Kind, habe keine panasiatischen Wurzeln und in der Geschichte meiner Herkunft fehlt zu Recht das Adjektiv kosmopolitisch.
Ja, ich bin mir sehr wohl meines Alters bewusst, schließlich habe ich meinem Zahnarzt mein jugendliches Skatebord geschenkt, aber ich dachte bislang immer das „Geschmack“ keine Frage des Alters, sondern eine des Zeitgeistes ist. Ich mag mich täuschen, aber dann erkläre mir einer das Wahlergebnis der AfD.
Apropos Hausmannskost und AfD: Ich liebe Gulasch und ich brauche Gulasch: Was Einfaches, Deftiges, handwerklich Solides, etwas das nach „Zuhause“ schmeckt, etwas altes, sorry vom Vortag Aufgewärmtes. Ein Gulasch mit politischem Statement: „Gulasch ist wie die Menschen, es mischt sich alles.“
Dem Universum sei Dank, ich habe ein Restaurant gefunden, wo ich ein solches Gulasch finde – mitten in Eppendorf – im Eppendorfer Weg 280. Dort, im „Da Hoam“, im Souterrain, schmeckt das Gulasch wirklich nach Daheim, zubereitet nach allen Regeln der Kochkunst und mit allen Attributen einer Hausmannskost: von mütterlich blanken Händen vorbereitet, über Tage geschmorrt und aufgewärmt serviert.
Wissen Sie was, lieber Leser, das Gulasch im „Da Hoam“ ist für mich das Beste der Stadt.
Und wenn Sie mal wieder total genervt sind, feststellen, dass „es ned so fü Tog im Joahr gibt, ois wia da Fuchs aum Schwoaf hot Hoar"...dann lassen Sie sich doch im „Dahoam“ bei einem Stiegl Goldbräu von Mutti einen Teller Gulasch aufwärmen und Sie werden feststellen: „Ois hoib so wüd."
In diesem Sinne - Hawi d'Ehre
Ich habe Wiener Schnitzel schon im Sterne-Restaurant gegessen. Sterne? Das ist hier die Galaxis! Lecker, Bedienung sehr freundlich und Preis-Leistung stimmt absolut. Stück wunderbares Ösiland. Empfehlenswert.
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