Egal, ob man dort in großer Runde einen sehr schönen Geburtstag ausrichten lässt (die Muffins & Kuchen sind großartig) oder einfach am Wochenende auf einen Kaffee oder Wein vorbeischaut: es ist immer schön, heimelig und die Menschen, die einen umsorgen, immer sehr nett.
Am Samstag war ich das erste Mal im Café/Wohnzimmer Makery zum Frühstücksbuffet, einige Kunden erzählten mir bereits positiv davon und... ich wurde nicht enttäuscht. Dieser viele Platz; kein Gedränge, weil die Tische so eng stehen, dass man seinen Nachbarn anrempelt. Raum für künstlerische Ideen, die Kunstwerke an den Wänden sind frei verkäuflich und die Inhaberinnen sind immer offen für neue Ideen. Das Essen war wirklich liebevoll und frisch zubereitet, aber das Beste neben der Qualität ist, wie ich finde, dass die Gäste mit einem freundlichen Lächeln empfangen werden; wir empfanden keine Stimmung von Hektik oder Überforderung. So sind auch wir glücklich und entspannt in den Tag gestartet. Damen hoch und bis bald!
Der authentische Gegenentwurf zur Back-Factory
Die Makery im schönen, individuellen aber auch teurem Magniviertel tritt an diejenigen Attribute, die bei Konkurrenten eher halbwahre Marketingphrasen sind, tatsächlich umzusetzen und dabei den Genuss guter Lebensmittel in den Vordergrund zu stellen.
Wann habt ihr das letzte Mal, als Ihr auswärts frühstücken wart, tatsächlich geschmackvollen Käse gegessen? Üblicherweise gibt es den aus dem Kiloblock geschnitzten Mozzarellahaufen, den einen überfetten Weichkäse und geschmacksbefreiten Gouda. Ich jedenfalls habe bereits vor Jahren die Freude daran verloren mir an Frühstücksbuffets Massen billiger Lebensmittel auf den Teller zu stapeln und mir dann vorzulügen, dass das doch ein toller Tagesbeginn sei.
In der Makery habe ich diesbezüglich ein verlorengeglaubtes Kleinod gefunden. Mein mit 6,50 € sicher nicht zu teurer Käseteller umfasste neben echten Mehrkornbrötchen (kein dunkelgefärbtes Weizengebäck) eine feine Auswahl geschmacksechter Käsesorten. Neben gereiftem Weichkäse und Brennnesselkäse gab es tatsächlich einen Chili-Käse, der so scharf war, dass im milden Einheitsbrei üblicher Käseplatten nicht untergehen würde. Kurzum ich war sehr zufrieden, denn für zu milde, flache und langweilige Geschmackserlebnisse ist mir mein Gaumen zu schade.
Bei einem kleinen Plausch am Tisch mit einer der Besitzerinnen der Wirtschaft stellte sich raus, dass der Selbstanspruch sei, hochwertige, fair gehandelte, ökologisch vertretbare und tiergerechte Produkte anzubieten. Meine anfängliche Skepsis wich schnell. Wo ich bisher festgestellt habe, dass diese Schlagwörter in einem Atemzug mit "Bio", "glutenfrei" und "nachhaltig" benutzt werden, um gutmeinenden Kunden überhöhte Preise aus den Taschen zu ziehen wurden hier anscheinend keine Kompromisse eingegangen. Vom 100prozent recyclebaren Strohhalm zum Biofleischlieferanten aus der Heide - auf jede kritische Nachfrage kommt eine klare Antwort, der eine menge Stolz und Überzeugung mitschwingt.
Gut Ding will Weile haben - oder auch: ein wenig warten muss man schon
Wenn eine Kaffeespezialität nicht per Knopfdruck aus der Maschine sprudelt, sondern stattdessen per Hand zubereitet wird, dann ist mehr handwerklichem Aufwand zu rechnen. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass man hinundwieder auf seine Bestellung ein wenig warten muss. Sollte man das Konzept von Backshops vorziehen, wo die Kaffeepause mit Brötchen inklusive Verzehr in unter 7 Minuten erledigt ist, dann ist man in der Makery vermutlich am falschen Ort. Hier gilt das hochwertige Lebensmittel auch mit entsprechender Muße genossen werden sollte - alles andere wäre meiner Ansicht nach Perlen vor die Säue.
Am Schluss noch ein kleiner Tipp: Lassen Sie sich von den Bedienungen beraten: Es gibt einige Produkte, die in Wirklichkeit deutlich spannender sind als es die Beschreibung in der Karte suggerieren. Die Trinkschokolade und die ersten Iced Teas, die ich jemals genossen habe sind da nur zwei Beispiele.
Guten Appetit.
An error has occurred! Please try again in a few minutes